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Setartikel

Beim Verkauf von Ersatzteilen werden oftmals zu dem betreffenden Ersatzteil noch zum Einbau notwendige Schrauben, Dichtungen oder sonstige Zusatzartikel mit verkauft.

Nun kann man von keinem Verkäufer erwarten, dass er weiß, welche zusätzlichen Teile benötigt werden, wenn beispielsweise eine Gleitschiene als Ersatzteil verkauft wird.

Definiert man die Gleitschiene als Setartikel und das Set mit den zusätzlich benötigten Teilen, ist dem System bekannt, dass Gleitschienen in Form eines Sets verkauft werden. Wird in einem Kundenauftrag eine Gleitschiene als Ersatzteil verkauft, schlägt das System automatisch das Set mit allen Zusatzartikeln zur Erfassung vor. Man kann in der Regel parametergesteuert einstellen, wie sich der Setartikel im Detail verhalten soll.

Der Vorteil dieser Funktionalität liegt darin, dass die Gleitschiene nur einmal als Artikel angelegt wird. Das Set wird zusätzlich erfasst. Der Artikel kann neben der Set-Definition auch eine Stückliste haben.

Wenn diese Funktionalität in einem ERP-System fehlt, wird als „Workaround“ meist eine zweite Gleitschiene angelegt, die als Ersatzteil definiert wird, zusätzlich benötigte Teile werden in Form einer Stückliste hinterlegt.

Man muss bei der Auftragserfassung darauf achten, dass man nicht die falsche Gleitschiene erfasst. So muss man zwei Artikelstämme verwalten, zwei Stücklisten pflegen, wodurch die Lagerdisposition z.B. schwierig werden kann. Dieser „Workaround“ ist ggf. akzeptabel, wenn die fertigen Ersatzteil-Sets lagerhaltig geführt werden. Wenn aber in einem Unternehmen viele Setartikel existieren, ist der „Workaround“ nicht akzeptabel.

Idealerweise ordnet man dem Setartikel die Kategorie „Struktur“ zu, da dieser Artikeltyp Auswirkungen auf die Artikeldaten, Stücklisten- und Setdefinitionen hat. Der Setartikel ermöglicht eine saubere Verwaltung von Artikel- und Strukturdaten und trägt zu einer hohen Datenqualität bei. Natürlich werden der Setartikel bzw. seine Komponenten auch disponiert und sie haben funktionale Auswirkungen: Der Focus liegt aber in diesem Fall auf den strukturellen Vorteilen, die diese Artikelart mit sich bringt.

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